Verfahren wegen Sprengung von Geldautomaten und Bandendiebstählen beginnt vor Landgericht Mannheim
Vor der großen Jugendstrafkammer am Landgericht Mannheim begann gestern, am 21. Juni 2017 das Strafverfahren gegen vier Angeklagte, denen vorgeworfen wird, mehrfach Geldautomaten in Heidelberg und Umgebung gesprengt zu haben sowie diverse Diebstähle im Mannheimer Hafen begangen zu haben. Rechtsanwalt Tim Wullbrandt verteidigt einen der Angeklagten in dem Prozess.
Landgericht Mannheim: Sechs versuchte Sprengungen von Geldautomaten und mehrere Bandendiebstähle
Insgesamt sechs mal sollen die vier Angeklagten, davon drei Männer und eine Frau, versucht haben, in wechselnder Besetzung Geldautomaten in Heidelberg und Umland zu sprengen, um so an die darin gelagerten Geldbestände zu gelangen. Weiter unternahmen die Beteiligten diverse Diebeszüge in den Mannheimer und Frankfurter Hafen, wo Container aufgebrochen und darin befindliche Waren – zumeist Werkzeuge der Firma Bosch – entwendet wurden. Das erlangte Diebesgut wurde daraufhin vom Hauptangeklagten über ein extra zu diesem Zweck angemeldetes Gewerbe bei Ebay veräußert.
Angeklagte in Untersuchungshaft
Die angeklagten Männer befinden sich seit ihrer Festnahme im August 2016 in Untersuchungshaft, der Haftbefehl gegen die mitangeklagte 21jährige Frau wurde gegen Kaution ausser Vollzug gesetzt. Bereits am ersten Verhandlungstag legte zunächst der Hauptangeklagte ein umfassendes Geständnis ab. Die beiden anderen angeklagten Männer legten sodann ebenfalls Geständnisse ab und machten weitere Angaben. Hier gelangen Sie zum Pressebericht der Rhein-Neckar-Zeitung.
Hohe Haftstrafen zu erwarten
Der Hauptangeklagte, dem insgesamt 15 Taten zur Last gelegt werden, hat wohl eine hohe Haftstrafe zu erwarten. Ihm wird zur Last gelegt, die anderen Beteiligten zu den Taten animiert zu haben und der führende Kopf der Gruppe, zu der wohl noch weitere Beteiligte zählen, gegen welche gesonderte Verfahren laufen, gewesen zu sein. So habe er nach Aussage der anderen Angeklagten alleine für das Material und die Organisation der Taten gesorgt. Zudem stand der Hauptangeklagte während der Taten unter laufender Bewährung.
Für die anderen Angeklagten dürfte es etwas besser aussehen. So konnten wir für den von uns im Verfahren verteidigten Mandanten bereits während des Ermittlungsverfahren erreichen, dass unserem Mandanten statt wie ursprünglich 15 nunmehr nur noch 9 Taten zur Last gelegt werden. Dabei fielen alle Vorwürfe wegen versuchter Geldautomatensprengungen gegen unseren Mandanten weg.
Vier weitere Verhandlungstage vor dem Landgericht
Das Landgericht hat noch vier weitere Verhandlungstage angesetzt. Die offizielle Pressemitteilung des Landgerichts erhalten Sie hier. Wir berichten weiter über den Ausgang des Verfahrens.