Strafrecht

Strafverteidigung

Als Strafrecht bezeichnet man diejenigen Rechtsnormen, durch die bestimmte Handlungen verboten und mit einer Strafe (z.B. Geldstrafe oder Freiheitsstrafe) als Rechtsfolge bedroht sind. Bei Strafverfahren stehen sich damit nicht etwa zwei private Parteien auf Augenhöhe gegenüber, sondern in der Regel haben Sie als Beschuldigter die Staatsanwaltschaft und die Ermittlungsbehörden gegen sich. Ein Strafverteidiger ist der Beistand des Beschuldigten und sorgt für die Durchsetzung seiner Rechte. Ein spezialisierter Anwalt für Strafrecht begegnet den Ermittlungsbehörden auf Augenhöhe und hilft Ihnen, Ihre Rechte zu wahren und durchzusetzen.

Strafrecht in Heidelberg

Unsere Arbeitsweise im Strafrecht

Was können Sie von uns als Mandant erwarten?

Für eine effektive Strafverteidigung sind ausgezeichnetes Fachwissen und die sichere Kenntnis aller strafprozessualer Möglichkeiten unabdingbar. Daneben muss ein guter Anwalt für Strafrecht wissen, wann er mit „harten Bandagen“ für Sie kämpfen muss – aber auch, wann er Ihre Interessen gegenüber der Staatsanwaltschaft am effektivsten mit Diplomatie vertritt.
Innerhalb des Strafrechts finden sich eine Vielzahl von Regelungen, welche die einzelnen Taten und Tatbestände beschreiben (insbesondere das Strafgesetzbuch und die Nebengesetze) sowie Regelwerke, welche ausschließlich den Ablauf des Strafverfahrens beschreiben (Strafprozessordnung, Jugendgerichtsgesetz). Aus den einzelnen Taten und Tatbeständen ergeben sich die Tätigkeitsfelder. im Strafrecht. Aus den Regelungen über den Ablauf des Strafverfahrens folgen die einzelnen Verfahrensarten und -stadien.

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Tim Wullbrandt

Tim Wullbrandt

Rechtsanwalt

Was gehört zum Strafrecht

Wegen welchen Tatvorwürfen werden wir für Sie tätig?

Als spezialisierter Rechtsanwalt für Strafrecht verteidige ich Sie im gesamten Bereich des Strafrechts, insbesondere in folgenden Bereichen:

Die Eigentumsdelikte (Vermögensdelikte) und die Gewaltdelikte bilden die häufigsten Fälle des „klassischen“ Strafrechts. Eingriffe in das Eigentum und den Besitz anderer Personen (Vermögensdelikte) und die Verletzung anderer Personen stellen mit Abstand die häufigsten Straftaten dar. Als spezialisierter Anwalt für Strafrecht betreue ich laufend Mandate in Strafverfahren wegen solcher Delikte.

Zu den häufigsten Straftatbeständen innerhalb dieser Deliktsgruppen gehören zum einen Diebstahl, räuberischer Diebstahl, Raub, schwerer Raub sowie räuberische Erpressung und schwere räuberische Erpressung. Zum anderen sind dies Körperverletzung, schwere Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung und Körperverletzung mit Todesfolge.

Die Strafrahmen für diese Delikte sind grundverschieden und reichen von der Erbringung von gemeinnütziger Arbeit (Sozialstunden) bei einfachem Diebstahl bis hin zu Mindeststrafen ab 5 Jahren Freiheitsstrafe aufwärts bei Fällen des besonders schweren Raubes. Für die Abgrenzung zwischen den einzelnen Delikten sind nach den Regelungen des Strafgesetzbuches sogenannte „Qualifikationen“ vorgesehen, welche der Beschuldigte bei der Tat erfüllt haben muss.

Beispiel: Bei einem „einfachen„ Diebstahl gibt es keinen Mindeststrafrahmen, es ist beispielsweise eine niedrige Geldstrafe möglich. Wird nun die Tat zu zweit begangen und führt der Komplize des Beschuldigten beim Diebstahl eine Waffe bei sich (Achtung: Ein Taschenmesser gilt hier bereits als Waffe!), dann liegt ein Diebstahl mit Waffen vor – Mindeststrafe ist bereits 6 Monate Freiheitsstrafe. Wird der Beschuldigte beim Diebstahl erwischt und droht daraufhin dem Zeugen an, er werde ihn zusammenschlagen wenn er ihn nicht laufen ließe, dann liegt ein räuberischer Diebstahl vor und die Mindeststrafe erhöht sich auf ein Jahr Freiheitsstrafe. Findet der eigentliche Diebstahl in der Form statt, dass man von Beginn an vom Opfer unter Vorhalt eines Messers die Herausgabe von beispielsweise Geld und Handy fordert, dann liegt ein besonders schwerer Raub vor – die Mindeststrafe beträgt 5 Jahre Freiheitsstrafe.

Für den Beschuldigten ist es nahezu unmöglich, dieses System der Qualifikationen hin zu immer schwereren Strafen zu durchblicken. Hier können beispielsweise kleine Unachtsamkeiten im Aussageverhalten alleine aufgrund der Unkenntnis dieses Systems verhängnisvolle Folgen (die Strafe kann sich gegebenen Falles um mehrere Jahre erhöhen) für die spätere Bestrafung einer Tat haben. Die richtige Einordnung und der Umgang mit den einzelnen Qualifikationen stellt die eigentliche Aufgabe für den auf das Strafrecht spezialisierten Anwalt als Strafverteidiger in Verfahren wegen Vermögens- und Gewaltdelikten dar. Ein erfahrener und spezialisierter Strafverteidiger wird Sie gegenüber den Strafverfolgungsbehörden gut vertreten und zu Ihrer Verteidigung alles Notwenige anführen, um für Sie das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Wie läuft ein Strafverfahren ab?

Die einzelnen Verfahrensstadien im Strafrecht

Ein Strafverfahren durchläuft verschiedene Verfahrensarten – vom Bekanntwerden eines Anfangsverdachts beispielsweise durch eine Strafanzeige über das polizeiliche und staatsanwaltliche Ermittlungsverfahren mit all seinen Unannehmlichkeiten für den Beschuldigten bis zu einer möglichen Hauptverhandlung mit abschließendem Urteil. Auch nach einem Urteil in erster Instanz muss das Strafverfahren noch nicht beendet sein – die Strafprozessordnung bietet die Möglichkeit der Überprüfung eines Urteils aus erster oder zweiter Instanz durch die Rechtsmittel Berufung und Revision bis hin zum Bundesgerichtshof. Gegebenen Falles ist es auch nach einer Verurteilung zu einer Haftstrafe sinnvoll und nötig, die Rechte eines Beschuldigten im Rahmen des Strafvollzugs zu wahren.

Grundsätzlich gilt: Je früher sich ein Beschuldigter an einen auf Strafrecht spezialisierten Rechtsanwalt wendet und sich verteidigen lässt, umso besser kann dieser den Verfahrensablauf im Sinne seines Mandanten beeinflussen und steuern. Nichtsdestotrotz stehe ich Ihnen gerne zu jedem Zeitpunkt innerhalb eines Strafverfahrens, gerne auch erst zur Durchführung einer Berufung oder Revision, als Strafverteidiger zur Verfügung.

Als auf die Verteidigung in Strafsachen und im Strafrecht spezialisierter Anwalt begleite ich Mandanten insbesondere in den folgenden Verfahrensarten.

Das Ermittlungsverfahren wird von der Staatsanwaltschaft betrieben. Diese bedient sich dabei der Polizei, um die meisten Ermittlungstätigkeiten auszuführen. In der Regel erhalten Sie – wenn ein Ermittlungsverfahren gegen Sie eingeleitet wurde – Post von der Polizei, die Ihnen Gelegenheit zur Stellungnahme gibt oder Sie zu einer Vernehmung läd („Beschuldigtenvernehmung“). Sobald ein Ermittlungsverfahren gegen Sie eingeleitet wurde gelten Sie im Sinn der Strafprozessordnung als Beschuldigter. Sie haben ab diesem Zeitpunkt bestimmte Rechte, insbesondere können Sie gänzlich zum Tatvorwurf schweigen und einen Rechtsanwalt für Strafrecht mit Ihrer Verteidigung beauftragen.

Ohne zuvor mit einem auf Strafrecht spezialisierten Anwalt gesprochen zu haben, sollten Sie nie zur Polizei gehen und eine Aussage machen! Jede unbedachte Aussage ist hier ein Fehler, der den Ausgang des gesamten Verfahrens negativ beeinflussen kann. Auch wenn Sie sich Ihrer Sache sicher sind, etwa weil Sie selbst von Ihrer Unschuld überzeugt sind, ist es immer besser, sich zunächst mit einem auf Strafrecht spezialisierten Rechtsanwalt zu besprechen. Die polizeiliche Vorladung ist nicht zwingend – wenn Sie dieser nicht nachkommen, etwa weil der Termin zu knapp ist und Sie sich nicht vorher mit Ihrem Strafverteidiger besprechen können, entstehen dadurch für Sie keine negativen Folgen. Wenn Sie mich mit Ihrer Verteidigung beauftragen werde ich in fast allen Fällen zunächst alle Vernehmungstermine absagen und zuerst die Ermittlungsakten zur Einsicht anfordern.

Bei schwerwiegenden Tatvorwürfen können im Ermittlungsverfahren auch Maßnahmen wie Hausdurchsuchungen und Telefonüberwachungen durch das zuständige Amtsgericht per Beschluss angeordnet werden. Ebenfalls ist es möglich, dass ein Beschuldigter bei Vorliegen eines Haftgrundes (Fluchtgefahr, Wiederholungsgefahr, Schwere der Tat) verhaftet und in Untersuchungshaft genommen wird.

Nach Abschluss der Ermittlungen durch die Polizei, übersendet diese die Akten in der Regel mit einem Schlussbericht an die Staatsanwaltschaft. Diese hat dann zu entscheiden, ob die Ermittlungen eine Anklage rechtfertigen oder ob das Verfahren eingestellt wird.

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Tim Wullbrandt

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Rechtsanwalt

Aktuelles

Veröffentlichungen, Artikel und Blogbeiträge zum Strafrecht

BGH: Schuldspruch gegen ehemaligen thüringischen Innenminister wegen Bestechung und Vorteilsannahme ist rechtmäßig

Der Bundesgerichtshof hat die Verurteilung des früheren thüringischen Innenministers Christian Köckert wegen Abgeordnetenbestechung und Vorteilsannahme durch das Landgericht Meiningen im Schuldspruch als rechtskräftig bestätigt. Die Revisionen des Angeklagten und der Staatsanwaltschaft wurden durch den BGH mit Urteil vom 17.03.2015 zurückgewiesen (Az.: 2 StR 281/14). BGH bestätigt Schuldspruch des Landgerichts Meiningen (zu BGH, Urteil vom 17.03.2015 […]

Handy darf im Auto nicht als Navi benutzt werden!

(zu OLG Hamm, Beschluss vom 15.01.2015 – 1 RBs 232/14.) Auch die Nutzung des Mobiltelefons als Navigationsgerät oder die Verwendung anderer entsprechender Dienste (Internet) fällt unter § 23 Abs. 1a StVO und ist damit verboten. Dies hat das Oberlandesgericht Hamm mit einem Beschluss vom 15.01.2015 klargestellt und damit die obergerichtliche Rechtsprechung bestätigt. Nutzung des Handys als […]

Pflichtverteidiger bei notwendiger Kenntnis umfangreichen Akteninhalts

Ist eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Akteninhalt im Rahmen der Hauptverhandlung erforderlich und reicht die eingeschränkte Akteneinsicht des Angeklagten hierfür nicht aus, ist gemäß § 140 II StPO ein Pflichtverteidiger zu bestellen. (zu LG Köln, Beschluss vom 29.08.2014 – 113 Qs 51/14) Sachverhalt Dem Angeklagten (A) wird (jedenfalls auch) die Begehung einer falschen Verdächtigung gem. § […]

VG Neustadt: Cannabisfahrt rechtfertigt Fahrerlaubnisentziehung

(zu VG Neustadt a.d. Weinstraße, Beschluss vom 12.02.2015 – 3 L 110/15.NW) Auch einem „nur“ gelegentlichen Cannabiskonsumenten ist nach einer Cannabisfahrt mit einem THC-Wert ab 1,0 ng/ml im Blutserum wegen fehlender Fahreignung die Fahrerlaubnis zu entziehen. So hat das Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße mit Beschluss vom 12.02.2015 in einem Eilverfahren entschieden. Gericht sieht mangelndes Trennungsvermögen […]

Tim Wullbrandt || Strafrecht in Mannheim

Der BGH hat in seinem Beschluss vom 18.12.2014, 4 StR 323/14, die Revisionen zweier Beschuldigter verworfen und Verurteilungen des Landgerichts Dortmund wegen Insolvenzverschleppung und Beihilfe hierzu aufrecht erhalten. Der Tenor: Der faktische Geschäftsführer einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung kann Täter einer Insolvenzverschleppung nach § 15a Abs. 4 InsO sein. Mehr hierzu erfahren Sie über den obigen […]

Vollpension hinter schwedischen Gardinen – Hotelbetrüger in Untersuchungshaft

Kostenlose Unterkunft mit Frühstück – das war das dauernde Ziel eines 52-jährigen Wohnsitzlosen. Genau das bekommt er jetzt auch – aber mit wesentlich weniger Komfort als gewünscht. 52-Jähriger wegen Betrugs und Urkundenfälschung auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg in Untersuchungshaft Wie die Staatsanwaltschaft Heidelberg heute in einer Presseerklärung mitteilte,hat das Amtsgericht Heidelberg nunmehr auf Antrag der Staatsanwaltschaft […]

Weitere Haftbefehle wegen schwerem Bandendiebstahl gegen Georgier in Heidelberg

Wie die Staatsanwaltschaft Heidelberg heute in einer Pressemitteilung bekannt gab, wurden nun nach umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heidelberg und der Ermittlungsgruppe Eigentum der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg Anfang des Jahres zwei weitere georgische Tatverdächtige festgenommen. Die beiden Tatverdächtigen im Alter von 22 Jahren sind dringend verdächtig, an mindestens 20 Wohnungseinbrüchen bzw. Einbruchsversuchen überwiegend im Stadtteil Heidelberg-Neuenheim beteiligt gewesen […]

46-jähriger Leimener nach räuberischem DIebstahl in Haft

Wie die Staatsanwaltschaft Heidelberg heute in einer Pressemitteilung bekannt gab erließ sie Haftbefehl gegen einen 46-Jährigen aus dem Rhein-Neckar-Kreis. Einbruch in Heidelberger Altstadt Der Mann aus Leimen wird verdächtigt, am Samstagnachmittag gegen 12:30 Uhr aus einer Wohnung in der Heidelberger Altstadt eine Geldkassette gestohlen zu haben. Nach der Tat  wurde er von dem Bewohner der Wohnung im Treppenhaus auf […]

BGH zur nicht geringen Menge für synthetische Cannabinoide (Urteil vom 14. Januar 2015 – 1 StR 302/13)

Der 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat in einem Verfahren über die Revisionen des Angeklagten und der Staatsanwaltschaft gegen einen Schuldspruch des Landgerichts Landshut nach Anhörung von zwei Sachverständigen nunmehr den Grenzwert der nicht geringen Menge für die synthetischen Cannabinoide JWH-018 und CP 47,497-C8-Homologes festgelegt. Nicht geringe Menge bei 2 bzw. 6 Gramm Wirkstoffgehalt Der BGH hat die […]

Vier Mainzer Apotheker wegen Bandenbetrugs vor Gericht

Ab dem 15. Januar 2015 beginnt im Mainzer Landgericht vor der großen Strafkammer der Prozess gegen vier gemeinsam angeklagte Mainzer Apotheker. Die Angeklagten – drei Männer und eine Frau – müssen sich wegen des Vorwurfes des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs gegenüber dem Träger der gesetzlichen Krankenkassen verantworten. Staatsanwalt klagt Inhaber und Angestellte der Apotheke an Die beiden Hauptangeklagten sind Inhaber einer […]

Staatsanwaltschaft Kiel stellt Verfahren gegen Ex-HSH-Nordbank-Chef Nonnenmacher ein

Wie heute bekannt wurde hat die Kieler Staatsanwaltschaft ein gegen den ehemaligen HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher laufendes Ermittlungsverfahren wegen falscher Verdächtigung  eingestellt. Der ehemalige Top-Banker muss sich daher wegen dieser Vorwürfe nicht vor Gericht verantworten. Kein Tatverdacht für falsche Verdächtigung Die Staatsanwaltschaft nannte als Begründung mangelnden hinreichenden Tatverdacht. Nonnenmacher war vorgeworfen worden, im Jahr 2009 gemeinsam mit […]

Messerstecherei vor Polizeiwache – Staatsanwaltschaft Mannheim erhebt Anklage wegen Totschlag

Die Tat erregte im vergangenen September weit über die Grenzen Mannheims hinaus Aufsehen – nun hat die Staatsanwaltschaft Mannheim gegen einen 22 Jahre alten Mann Anklage wegen Verdachts des Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung erhoben. Messerattacke unmittelbar vor Polizeiwache Wie die Staatsanwaltschaft Mannheim in einer Presseerklärung vom heutigen Tag mitteilt, wird dem Mann zur Last gelegt, […]